365 Tage in Bereitschaft
Die First-Responder-Gruppe der FF Rohr feiert ihren ersten Geburtstag
Vor einem halben Jahr wurde bereits über die Indienstnahme der First-Responder-Gruppe Rohr und über ihre bis dahin gesammelten Erfahrungen mit dieser neuen Zusatzaufgabe berichtet.
Ein 17 köpfiges, speziell ausgebildetes Team von Kammeradinnen und Kammeraden der Freiwilligen Feuerwehr Rohr macht es sich seit dem 03.02.2017 zur Aufgabe, die im ländlichen Bereich oftmals langen Wartezeiten, bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes, durch medizinische Hilfeleistung zu überbrücken.
Zu ihrem ersten Geburtstag konnte die First-Responder-Gruppe Rohr auf ein einsatzreiches Jahr zurückblicken. Thomas Strempel trug im Rahmen der diesjährigen Jahreshauptversammlung der FF Rohr, anhand von Diagrammen und Statistiken, erstmals einen Jahresbericht der First-Responder-Gruppe vor.
Bis zum 03.02.2018 fanden demnach 73 Einsätze der First-Responder-Gruppe statt. Bei den Hilfeleistungen war hierbei die komplette medizinische Bandbreite, von der internistischen Nothilfe bis zur Versorgung einer Amputationsverletzung, erforderlich.
Die First-Responder-Einsätze fanden zu 75 % innerhalb der Gemeinde Rohr statt. Zu 25% wurde das Team in benachbarte Gemeinden, u.a. bis nach Schwabach und Heilsbronn gerufen. Bei den Einsätzen innerhalb der Gemeinde Rohr erfolgten 54% in Rohr selbst und 46 % in den Ortsteilen.
Unterzieht man die zurückliegenden Einsätze einer statistischen Betrachtung, so handelt es sich beim Monat März, mit 10 Alarmierungen, und dem Monat Juni, mit 12 Alarmierungen, um die zwei einsatzreichsten Monate. Im Durchschnitt traf die First-Responder-Gruppe Rohr ca. 7 Minuten vor dem Rettungsdienst beim Patienten ein und konnte so unmittelbar mit der Hilfeleistung beginnen. Die Dauer der First-Responder-Einsätze unterschied sich zum Teil extrem. So hatte der kürzeste Einsatz eine Dauer von nur knapp 15 Minuten, der längste Einsatz hingegen eine Dauer von gut 85 Minuten. Noch nicht mit eingerechnet ist hierbei der Zeitansatz von ca. 15 Minuten, den es bedarf, um die Ausrüstung wieder für die nächsten Einsätze vorzubereiten.
Aufgrund der Einsatzdichte hat die First-Responder-Gruppe mittlerweile einen internen Bereitschaftsplan entwickelt, der eine ausreichende Verfügbarkeit von Einsatzkräften, vor allem zur Nachtzeit, gewährleisten soll.
Dank der finanziellen Unterstützung der Gemeinde Rohr und dank großzügiger Spenden aus der Bevölkerung und von Firmen konnte die First-Responder-Gruppe ihre medizinische Ausrüstung nach und nach ergänzen und optimieren. So wurden, neben einem zusätzlichen Transportrucksack mit Beatmungszubehör, eine elektronische Absaugpumpe und ein zusätzliches „Spineboard“ (Tragevorrichtung zur Rettung verunglückter Personen) beschafft.
Da der Rettungsdienst in Bayern keine Pflichtaufgabe der Feuerwehren ist, muss die First-Responder-Gruppe Rohr ihre Ausrüstung, die erforderlichen Fortbildungen sowie große Teile des Verbrauchsmaterials selbst finanzieren. Die Freiwillige Feuerwehr Rohr freut sich deshalb weiterhin über Spenden und Zuwendungen und wünscht ihrer First-Responder-Gruppe, für die bevorstehenden Einsätze im Jahr 2018, alles erdenklich Gute.