Großübung bei Biogasanlage in Prünst
Elf Ortswehren probten den Ernstfall
Dichter Rauch steigt auf und verdunkelt Teile des Herbsthimmels vor Prünst. Signalgelbe Druckschläuche durchschneiden das Grau der Pflasterflächen. An den Außenwänden der Fermenter pulsiert der Reflex von Blaulichtern. Überall markieren immer mehr Reflektoren von Schutzkleidungen das Gelände. Das Echo der Funkgeräte und Anweisungen beherrschen die sonstige Stille vor dem Dechenwald. Großeinsatz auf der Biogasanlage bei Prünst.
Üblicher Weise finden die regelmäßigen Übungen der Rohrer Ortswehren in der Nähe der jeweiligen Feuerwehrhäuser, manchmal auch zusammen mit den benachbarten Wehren statt. Eine Großübung, bei der alle zehn freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Rohr und zusätzlich die Nachbarwehr Aurachhöhe aus Kammerstein im Gemeindegebiet zum Einsatz kommen, feierte in dieser Form Premiere.
Kreisbrandmeister Thomas Richter nahm die Anregung von Herbert Betz und Klaus Dechet auf und arbeitete für den 22. Oktober eine Großübung auf dem riesigen Gelände der Biogasanlage bei Prünst aus. So warteten 11 Kommandanten kurz vor 16:00 Uhr auf den Funkspruch um mit ihren Kameradinnen und Kameraden auszurücken. Retten von Verletzten, Aufbau einer Dekontaminationsstrecke, Vermisstensuche in den Wäldern, Auslegen von fast 2000 Metern Druckschläuchen, Aufbau von Löschbecken, Löschangriffe mit drei Strahlrohren um Gasaustritte einzudämmen, Einheiten von Atemschutzträger müssen in rauchende Gebäude vordringen, Streckenposten sichern den Einsatz ab und die Einsatzführungsstelle koordiniert und dokumentiert. Über 150 Feuerwehrkameradinnen und Kameraden sind im Einsatz. Hier die Gesamtlogistik und Einsatzabläufe im Griff zu haben ist eine enorme Herausforderung.
Hans Wolfsberger, Kreisbrandmeister und Leiter der Atemschutzstrecke in Roth und Kreisbrandinspektor Richard Götz beobachteten die Abläufe und zollten zum Abschluss der starken Einsatzbereitschaft der aktiven Wehren Respekt und Anerkennung. Michael Stark Kreisbrandmeister für Information und Kommunikation hob die Komplexität der Koordination eines solchen Großeinsatzes hervor und lobte diese Form der übergreifenden Zusammenarbeit. Erster Bürgermeister Felix Fröhlich, der die Übung von Anfang an begleitete, zeigte sich beeindruckt von dem fast zweistündigen Einsatz.
Im Anschluss erfolgte die offizielle Übergabe der drei neuen Tragkraftspritzen an die Rohrer Ortswehren Dechendorf, Leuzdorf und Prünst, dieses verband er mit der Bestätigung, dass ein solcher Großangriff nur mit der entsprechenden technisch einwandfreien Ausrüstung möglich sei. Danach trafen sich im Feuerwehrhaus in Prünst die Einsatzkräfte samt Bürgermeister, bei einer kleinen Brotzeit zur Nachbesprechung der Übung.