Erster CSA-Lehrgang für Rohrer Feuerwehr
Ein kurzer Lehrgangsbericht
Wie mittlerweile jeder wissen dürfte ist die FFW-Rohr bestrebt ein neues Feuerwehrdienstfahrzeug zu beschaffen. Im Rahmen dieser Neubeschaffung wachsen mit dem neuen Auto auch die Aufgaben der Ortswehr.
Zur sogenannten Normbeladung des HLF 20 gehören u.a. Chemieschutzanzüge (CSA), deren Handhabung und Funktionseigenschaften der Rohrer Wehr gänzlich unbekannt sind.
Um dieses Defizit zu beseitigen und um die Angehörigen der Wehr vor dem Eintreffen des neuen Fahrzeugs auf dessen Stand zu bringen, absolvierten die Feuerwehrleute Marcus Popp, Christian Schmidt, Michael Schemmerer und Sven Ziegler einen 3-tägigen Lehrgang in Roth.
Der Zweck des Lehrgangs war den vier Aktiven den generellen Umgang mit Gefahrstoffen beizubringen und die problemlose Handhabung eines solchen CSA sicherzustellen.
Für die Teilnahme an diesem Lehrgang bei der Atemschutzstrecke in Roth, war ein bereits abgeschlossener Atemschutzgeräteträgerlehrgang Pflicht.
Montag, 04.11.2013, 19:00 Uhr:
Am Anfang stand eine Begrüßung der Lehrgangsteilnehmer aus Abenberg, Spalt und Rohr durch den Leiter der Atemschutzstrecke KBM Hans Wolfsberger.
Der erste Abend des Lehrgangs beschränkte sich wie erwartet auf die Theorie. Uns wurden Kenntnisse über die verschiedenen Schutzkleidungen, sowie deren Schutzwirkung und Aufbau vermittelt. Des Weiteren stand an diesem Abend der Programmpunkt „Einsatzmaßnahmen bei Gefahrgutunfällen“ auf dem Plan. Hier durften wir erfahren, wie der Aufbau eines CSA-Angriffs aussieht, worauf zu achten ist und welche Gefahren sich im Einsatz ergeben können.
Donnerstag, 07.11.2013, 19:00 Uhr:
An diesem Abend stand zu Beginn eine Praxisübung. Anziehen des CSA, lernen sich damit zu orientieren und vor allem Gewöhnung an einen Vollschutzanzug, der die Wahrnehmung des Trägers stark beeinträchtigt.
Denn was uns bei diesem Lehrgang immer wieder vermittelt wurde war, dass man im Ernstfall nicht einfach den Anzug öffnen kann um sich evtl. wieder zu beruhigen oder nach Luft zu schnappen. Dieser Ernstfall kann eine Panikattacke oder ein erschöpfter Luftvorrat sein.
Nach dem sich alle Teilnehmer in den Anzug quetscht hatten und alle ein sehr begrenztes Sichtfeld vorfanden liefen wir in unserer Bewegung stark eingeschränkt, mit dem Zischen der Atemluftmaske im Ohr und von der Außenwelt „abgeschnitten“ unserem Lehrgangsleiter hinterher. Sein Ziel war der Parkplatz der Berufsschule Roth, wo wir diverse Übungen unter der Regie des Leiters ausführen durften. So bekleidet zog das natürlich einige fragende Blicke der Rother Bürger auf uns.
Zurück in der Atemschutzstrecke legten wir die Anzüge ab und fanden uns wieder im Lehrsaal ein, um mit der Theorie fortzufahren. Dieses Mal wurden uns Sofort- und Notfallmaßnahmen, die Bedeutung und das Aussehen von Gefahrstoffkennzeichnungen und der Aufbau von sogenannten „Kemler Zahlen“ erklärt.
Samstag, 09.11.2013, 08:30 Uhr:
Das Ende des Lehrgangs war in Sicht. Heute stand eine ganztägige Übung an, bei der wir die erworbenen Erkenntnisse nutzen sollten.
Doch als kurzer Dämpfer stand noch eine kleine Einheit Theorie auf dem Programm.
Uns wurde der Aufbau einer für diese Art von Einsätzen so wichtigen „Dekontaminationsstelle“ erklärt und wie wichtig die Hygiene an Einsatzstellen allgemein ist.
Vor der eigentlichen Übung bauten wir für eben diese eine Dekontaminationsstelle auf, um auch deren Handhabung in die Praxis umzusetzen.
Dann hieß es ab in die Anzüge! Als Übungsszenario wurde ein Unfall zwischen zwei Kfz. auf einem Betriebsgelände dargestellt.
In drei Teams betraten wir die Einsatzstelle. Wir fanden dort zwei verunfallte Fahrzeuge, diverse Flüssigkeiten und Behältnisse vor. Es mussten Personen geborgen, eine defekte Gasleitung abgedichtet, umweltschützende Maßnahmen getroffen und Gefahrstoffe identifiziert werden.
Nach dem dieses Szenario abgeschlossen war ging es in die Mittagspause, bei der wir vom KBM Hans Wolfsberger höchst persönlich bekocht wurden.
Nach der Stärkung ging es an das Aufräumen der Übungsgegenstände, des Dekontaminationsplatzes und der Anzüge, eben die Einsatzbereitschaft wieder herstellen.
Zum Schluss bekam noch jeder Teilnehmer seine Urkunde für die Absolvierung des CSA-Lehrgang.
Alles in allem war es ein schöner Lehrgang, was zum Großteil an den sehr guten und motivierten Ausbildern lag, bei denen ich mich an dieser Stelle gleich im Namen der Teilnehmer der FFW-Rohr bedanken möchte.
Der Lehrgang war, besonders im Hinblick auf die Thematik Gefahrstoffe, sehr hilfreich und dennoch hoffen wir, dass wir unser erlangtes Wissen nicht einsetzen müssen!
Sven Ziegler