500 First Responder Einsätze
Als wir Anfang Dezember 2016 unsere Ausbildung erfolgreich absolviert hatten und tief in den Vorbereitungen steckten, war an diese große Zahl noch gar nicht zu denken. Viel mehr war in diesem Zeitraum noch im Gespräch, den Dienst eher klein zu halten. Beispielsweise am Wochenende durchgängig und wochentags von 18:00-06:00 Uhr zu fahren oder uns nur auf Rohr und den anliegenden Nachbardörfern zu beschränken.
Nach den Gesprächen mit den Verantwortlichen der Leitstelle und dem BRK-Kreisverband, musste man sich von diesen Gedanken schnell verabschieden.
Denn die Zahlen zeigten damals schon deutlich, dass wir zu jeder Tages- und Nachtzeit auch in den umliegenden Dörfern einen Zeitvorteil gegenüber dem Rettungsdienst haben können.
Die Aufgaben der First Responder sind, wie auch heute immer noch, das Ergreifen von Sofortmaßnahmen wie z.B. das Erheben von Vitalwerten, Versorgung von Wunden und die Frühdefibrillation mit Herz- Lungenwiederbelebung. Schnell wurde uns klar, dass auch eine psychologische Betreuung aller Beteiligten, sei es bei Patienten oder Angehörige, zur Verbesserung der Erstversorgung beiträgt und dadurch der Rettungsdienst unterstützt werden kann.
Denn das ist die wichtige Aufgabe, welche wir seit fast 6 Jahren mit Motivation und Leidenschaft ausführen:
Eine „Übergabe“ an den Rettungsdienst oder Notarzt, damit diese zielgerichteter die weitere Versorgung sicherstellen können. Im Laufe der Jahre konnten wir dadurch ein großes Netzwerk mit allen umliegenden Rettungsdiensten aufbauen, welche unsere Arbeit sehr schätzen und ein großes Vertrauen in die Fähigkeiten der First Responder Gruppe legen.
Nach der Indienststellung am 03.02.2017 bestätigten sich für uns die Aussagen der oben genannten Organisationen, denn es war eine erste Tendenz zu erkennen, wo, wann und wie oft wir gebraucht werden. Man beendete das Jahr 2017 mit 68 Einsätzen in 11 Monaten. Intern überschlug man es kurzerhand auf volle 12 Monate und sprach von ca. 70-80 Einsätzen pro Jahr. Dieser Mittelwert zog sich auch durch die Jahre 2018-2021 mit einem Höchstwert mit von 101 Einsätzen in 2018. Am 06.11. diesen Jahres knackte man bereits die 100er Marke. Hier war schon deutlich abzusehen, dass das Jahr 2018 keine Ausnahme war. Zum erhöhten Einsatzaufkommen in diesem Jahr kam auch noch, dass sich die Häufigkeit der Einsätze in den angrenzenden Landkreisen (Fürth, Ansbach, Schwabach) stark erhöhte.
Wir sind stolz auf unsere Arbeit und weiterhin Tag und Nacht - 24/7 - 365 Tage im Jahr für jeden Notfall zur Stelle und erweitern nicht nur unser Wissen, sondern auch unsere Fähigkeiten/Ausrüstung um auch für die nächsten 500 Einsätze gewappnet zu sein.
Ebenfalls möchten wir diesen Bericht nutzen, um unseren tiefsten Dank und Respekt an alle First-Responder Kolleg:innen auszusprechen. Ohne die Bereitschaft und Motivation wären die 500 Einsätze nicht möglich gewesen.
Wir tätigen unseren Dienst freiwillig als Zusatzaufgabe innerhalb der Feuerwehr Rohr. Die entstehenden Kosten müssen jeweils zu 100% selbst getragen werden.
Auch wenn die Gemeinde Rohr, dankenswerter Weise, einen Teil der anfallenden Kosten, wie z.B. Fahrzeugunterhalt übernimmt benötigt die First-Responder Einheit darüber hinaus weitere finanzielle Mittel für Verbrauchsmaterialien und andere Anschaffungen. Diese werden nahezu ausschließlich über Spenden finanziert.
Daher möchten wir uns in aller Form für jede Spende bedanken, welche uns in den letzten knapp 6 Jahren erreicht haben.
Wir hoffen auch weiterhin auf Ihre Unterstützung, um unseren bislang hohen Standard halten zu können.