5 Jahre First Responder
Ein halbes Jahrzehnt im Einsatz
Am Freitag, den 03.02.2017 um 18:00 Uhr, wurde die neu gegründete Einheit der Freiwilligen Feuerwehr Rohr offiziell in Dienst gestellt. Keine 16 Stunden später, alarmierte die ILS Mittelfranken-Süd die neue Truppe nach Putzenreuth zu ihrem ersten Einsatz.
In diesen fünf ereignisreichen Jahren kommt die First Responder Gruppe auf knapp 400 Einsätze, die sie zusätzlich zur „normalen“ Feuerwehrtätigkeit aufbringen müssen. Mit durchschnittlich 80 Einsätzen pro Jahr, spiegelt dies nun mehr als 80% der Gesamteinsätze der Feuerwehr Rohr wider.
Aufgrund des erhöhten Einsatzaufkommens wurde ein separates Einsatzfahrzeug für die First Responder Gruppe für sinnvoll erachtet. Im Juli 2018 konnte dann ein gebrauchter VW-Passat durch viele Spenden beschafft werden. Somit wurde der Fuhrpark um den „Florian Rohr 79/1“, als viertes Einsatzfahrzeug erweitert. Mit 101 medizinischen Notfällen im besagten Jahr, ist dies das bisher einsatzreichste, seit dem 5-jährigen Bestehen.
Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen 2020 wurde zusammen mit der Atemschutzstrecke des Landkreises und dem Bundesfeuerwehrarzt die Fachgruppe „SAN“ gegründet, welche hier speziell für Covid-19-Test geschult wurde.
Im Frühjahr des vergangenen Jahres unterstützten die Ersthelfer tatkräftig die Impfkampagne der Gemeinde Rohr für die Altersklasse Ü70 im Gemeindehaus. Zusätzlich waren sie 15x als Fachgruppe SAN gefordert, um die Lehrgänge im Landkreis zur Umsetzung der Hygienekonzepte zu unterstützen und führten hierbei Schnelltests durch.
Auch die verstärkte Auslastung des Rettungsdienstes machte sich bei den First Respondern stark bemerkbar. Im letzten Jahr wurde die First Responder Gruppe verhältnismäßig oft in die angrenzenden Nachbarlandkreise sowie viermal in die Stadt Schwabach alarmiert. Wo sich trotz verlängerter Anfahrtszeit ihrerseits, dennoch immer ein Zeitvorteil gegenüber dem Eintreffen des Regelrettungsdienstes bemerkbar machte. Ganze 80-mal musste 2021, im Rohrer Umkreis, qualifizierte Erste Hilfe geleistet werden. Besonders hierbei war zum einen der weit entfernteste Einsatz, im Osten der Stadt Schwabach und zum anderen war man 24-mal im Nachbarort Buchschwabach gefordert.
Zu jeder Tages- und Nachtzeit sind die Ersthelfer einsatzbereit. Bei einer Alarmierung lassen sie ihren normalen Alltag hinter sich und begeben sich umgehend in das Feuerwehrhaus, schlüpfen in ihre Einsatzklamotten und rücken nach durchschnittlich drei Minuten mit Blaulicht und Martinshorn aus. Je nach Einsatzort ergibt sich im Schnitt eine Fahrtzeit von rund 4min. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei deutlich beim Zeitvorteil vom eigenen Eintreffen gegenüber dem Rettungsdienst. Mit durchschnittlich 7,5min Vorteil, gewinnen sie für die Patienten wertvolle und zum Teil lebensentscheidende Minuten durch qualifizierte Erste Hilfe. Es kommt auch manchmal vor, dass man gleichzeitig eintreffe und wir nur noch unterstützend tätig seien, erzählt der Leiter der First Responder Meik Ulrich. Sein Stellvertreter, Heiner Dobmayer, erinnere sich an einen Einsatz im Jahr 2020, bei dem man ganze 28 Minuten vor dem Rettungsdienst eintraf.
1. Kommandant Roland Betsch möchte sich bei allen Spendern für die finanzielle Unterstützung bedanken. Da die First Responder keine Pflichtaufgabe der Feuerwehr sind, seien sie -trotz gemeindlicher Hilfen- auf finanzielle Spenden für Ausrüstung und Verbrauchsmaterialien angewiesen. Denn ohne diese Spenden sei der Betrieb der First Responder in diesem Umfang gar nicht möglich. Ganz besonders stolz sei der Kommandant auf die gute Moral der Truppe und die hervorragende Motivation, so konnte in den vergangenen fünf Jahren bei jeder Alarmierung rund um die Uhr ausgerückt werden. Ein toller Verdienst der freiwilligen Kameraden und Kameradinnen, welche ein ganz besonderes Lob verdient haben. Ein besonderer Dank gelte auch dem Rettungsdienst für die hervorragende Zusammenarbeit, so Betsch.
In diesem Jahr soll wieder ein Lehrgang stattfinden, um 17-köpfige Sondereinheit der Feuerwehr Rohr personell zu verstärken.